am Mittwoch, den 26.10.2022 um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Horchheim.

Es war lange, sehr lange her, seit der FCL beim FC1911 Horchheim gastierte. Auf der FCL Homepage datiert das letzte Spiel von 2011. Auf dem Kunstrasenplatz war es definitiv die Premiere, die unter den Augen der FCL Legenden Guido Heinz und Rudolf Bersch stattfand. Der FCL war mit zehn Mann angereist, dabei mit drei Spielern vom SC09 Lahnstein die fast schon zum Stamm gehören oder sich dahin entwickeln. Zwei Spieler der Horchheimer boten sich an auszuhelfen und so spielte Stefan Kloth im Sturm und Alexander Huper beackerte die rechte Außenbahn.

Vor dem Gegner war man gewarnt, hatte der doch einige hohe Siege zu verbuchen und das gegen Mannschaften, die selbst als spielstark gelten. Doch der FCL begann kompakt im Mittelfeld mit der starken Doppelsechs Kidane und Busch, während die Viererkette um Libero Holzem umsichtig verteidigte. Das offensive Viereck um Hupert, Kloth, Müller und Reiss setzte dabei immer wieder Nadelstiche durch irre schnelle Konter. Und einer war dann auch erfolgreich. Müller außen auf Hupert, der steckt steil auf Patrick Reiss, der den Turbo anschmiss, und mit einem Schuss ins lange Eck die überraschende, aber zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung erzielte.

Doch dann kam es wie es kommen musste. Angestachelt vom Rückstand entfesselte Horchheim ein wahres Offensivfeuerwerk. Ein ums andere Mal rettete Torwart Tobias Flöck in höchster Not, fing alle hohen Flanken ab, entschärfte Kracher in den Winkel oder tief in die Ecke. Doch einmal trat einer der Lahnsteiner Verteidiger über den Ball und schon sah man die Klasse des Horchheimer Stürmers, der drei Mann austanzte und den Ausgleich erzielte.

Sollte jetzt die Wende eingetroffen sein? Horchheim all ihre spielerische Stärke ausspielen und der FCL untergehen?

Weit gefehlt. Der FCL verteidigte gegen stark anrennende Horchheimer, konterte aber weiter gefährlich und brachte die Koblenzer Defensive ein ums andere Mal in die Verlegenheit. Doch die erneute Führung war dann grandios. Jens Müller, völlig unbedrängt zentral in der Hälfte der Horchheimer, schaute und wollte Reiss schicken, doch der machte gerade eine Pause und so ging Mü noch zwei Schritte, nahm Maß und haute den Ball aus fast dreißig Metern in den linken Winkel. Da hatte der gegnerische Torwart keine Chance und der FCL führte erneut.

Der folgende Ansturm der Horchheimer brandete gegen eine Mauer und so verblieb das Spiel mit der knappen Führung und der umsichtige Schiedstrichter pfiff zur Pause.

In der zweiten Halbzeit schwanden die Kräfte der Lahnsteiner. Schmidt kam für Grygosch, der kurz darauf für Holzem wieder reinkam und man merkte, der ein oder andere Auswechselspieler hätte jetzt geholfen. Aber wie schon Udo Jürgens sang, mit sechsundsechzig Jahren fängt ein Fußballerleben doch erst an und so war Waldemar Grygosch der Fels in der Brandung, entschärfte Angriff um Angriff und leitete die Gegenangriffe ein. Stefan Kloth verzog dabei nur knapp. Das hätte die Entscheidung sein können.

Am Ende kam es wie es kommen musste. Ein Fehler im Aufbauspiel, das Mittelfeld war aufgerückt und so wurde man plötzlich ausgekontert und fing sich den Ausgleich.

Horchheim versuchte am Ende alles. Aber der FCL verteidigte mit Mann und Maus, gerade die Außenverteidiger Carceles Körting und Cusanno boten heute ein ganz starkes , und so entführte der FCL ein insgesamt verdientes Unentschieden gegen einen Horchheimer Gegner, der am Ende mit sich hadern musste, gerade in der ersten Halbzeit seine Chancen nicht gut genug ausgespielt zu haben.

Spieldaten:

1. FC Lahnstein e.V.:  T. Flöck - M. Cusanno, S. Holzem, W. Grygosch (M. Schmidt ), H. Carceles Körting - O. Busch, M. Kidane, P. Reiss, J. Müller, A. Hupert - S. Kloth

Tore: 0:1 P. Reiss, 1:2 J. Müller