50 Jahre 1. Fußball Club Lahnstein e.V.


Am 13. Juni 2019 jährt sich zum 50. mal der Gründungstag des 1. FC Lahnstein e.V.. Hier soll nun in loser Folge die Geschichte des Vereins erzählt werden.


1. Teil: Thekenmannschaft FC Lahnbrücke

Das Ende der 60iger Jahre war nicht nur politisch eine bewegte Zeit. Eine neue Trendbewegung brachte die herkömmlichen Strukturen des Fußballsports gehörig durcheinander, denn Theken- und Stammtischmannschaften schossen wie die Pilze aus dem Boden. Verbände und etablierte Vereine taten sich schwer mit diesem Trend. Aber auch die Ordnungsämter hatten ihre liebe Not bei der Sportstättenvergabe, da diese nun stärker nachgefragt wurden.

Und so kam es, dass auch in Lahnstein einige Thekenmannschaften gegründet wurden. Somit wurde auch der 13. Juni 1969 ein erinnerungswürdiger Tag am Rhein-Lahn-Eck.

In der Gaststätte „Zur Lahnbrücke“, wo die Wirtsleute Tineke und Rolf Brost ihr Geschäft führten,  wurde nach wochenlangen Diskussionen zur Gründung einer Thekenmannschaft eingeladen. Dreiundzwanzig Interessenten erschienen und gründeten den „Fußball Club Lahnbrücke“ und wählten den ersten Vorstand der Vereinsgeschichte. 1. Vorsitzender wurde Vereinswirt Rolf Brost selbst, sein Stellvertreter war Fritz Böhm und den sportlichen Bereich übernahm Meinhard Seil. Die Grundidee war keinen leistungsbezogenen Fußballsport zu treiben und keine Einbindung in einen festen Trainings- und Spielbetrieb einzugehen.

Von den Gründungsmitgliedern von damals gehört heute nur noch Peter Kohl dem Verein an.

 

Im Februar 1970 kam es bereits zur nächsten Vorstandswahl mit dem Ergebnis, dass Paul Reck 1. Vorsitzender, Fritz Böhm 2. Vorsitzender und Rolf Brost Kassierer wurden. Der Verein hatte 28 Mitglieder und seit seiner Gründung 10 Freundschaftsspiele ausgetragen. Der Bezeichnung Thekenmannschaft machte man vor allem in der dritten Halbzeit, die mehr an eine Karnevalsveranstaltung erinnerte, alle Ehre.

Die Jahreshauptversammlung im Dezember 1970 brachte dann wegweisende Ergebnisse. Peter Kohl präsentierte mit Manfred Heimbach eine Kandidaten für den Vorsitz, der bereits Vereinserfahrung von der Rudergesellschaft Lahnstein mitbrachte, weil auch da im Vorstand aktiv. Dieser sollte den Verein nunmehr 17 Jahre führen und dabei prägen und gestalten. Ihm zur Seite fungierten Peter Kohl als Stellvertreter und Fritz Böhm als Kassierer.
 


Das linke Bild zeigt die Mannschaft des FCL von 1970:
obere Reihe v.l.: T. Popiolek, A. Morschhäuser, P. Leuven, H. Stefankow, M. Heimbach, L. Wörsdörfer, P. Reck, M. Jost.
untere Reihe v.l.: M. Wörsdörfer, F. Böhm, M. Hilz, G. Arns, K. Ferdinand.

Das rechte Bild zeigt Mitglieder des FCL im Vereinslokal „Zur Lahnbrücke“ wohl Ende 1969.

 

2. Teil: Von der Thekenmannschaft zum e.V.

Bereits die ersten Amtshandlungen des neu gewählten Vorstandes unter dem Vorsitz von Manfred Heimbach zeugten von Weitsicht und Zukunftsorientierung: es wurde eine Sport- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen und eine Vereinssatzung erarbeitet und in Kraft gesetzt.

Der junge Club hatte nunmehr 43 Mitglieder und in Emil Schneider einen Gönner und Förderer, der auch bald zum Ehrenmitglied gemacht wurde.

Im Juli des Jahres 1971 wurde man Pokalsieger der offenen Koblenzer Stadtmeisterschaften für Hobby- und Betriebsfußballmannschaften, was über drei Tage entsprechend gefeiert wurde.

Die Hobbymannschaft wurde auf Initiative von Manfred Heimbach gegründet. Bei den Vorstandswahlen im November 1971 wurden Hans Stefankow 2. Vorsitzender, Albert Haupert Kassierer und Georg Arns Schriftführer.

Erste Kontakte zur Lahnsteiner Bundeswehr wurden geknüpft und die Mitgliederzahl erreichte die 70. 1972 wurde zur Reinigung der Ruppertsklamm aufgerufen.

Schwierigkeiten mit der Verwaltung bei der Sportstättenvergabe führten dazu, dass die Heimspiele für einige Jahre in Becheln ausgetragen wurden. Dies hatte aber keinerlei negative Einflüsse auf die Entwicklung des Vereins. Im Gegenteil: 1973 hatte man bereits 80 Mitglieder.

Erstmals wurde auch eine Karnevalsveranstaltung durchgeführt und somit der Beweis angetreten, dass auch dieses Terrain gut bespielt werden konnte. Doch dazu mehr in einer der nächsten Folgen.

Im April des Jahres erfolgte der Eintrag in das Vereinsregister und damit verbunden auch die Namensänderung. Von nun an trug man den stolzen Namen: "1. Fußball Club Lahnstein e.V.".

Damit ging der innige Wunsch des 1. Vorsitzenden Manfred Heimbach in Erfüllung das Image der "Thekenmannschaft" abzustreifen.

Aus diesem Anlass wurde auch das heute noch gültige Vereinswappen geschaffen, dem die Wappen von Ober- und Niederlahnstein zu Grunde gelegt wurden. Dieses Wappen wurde später auch einmal zu einem der schönsten Vereinswappen in Deutschland gewählt.
 


Das linke Bild zeigt die Koblenzer Stadtpokalsieger von 1971:
obere Reihe v.l.: Klaus Ferdinand, Rainer Jost, Lothar Wörsdörfer, Hans Stefankow, Peter Kohl, Georg Arns, Manfred Heimbach, Helmut Reichgeld, Peter Leuven.
Untere Reihe v.l.: Toni Popiolek, Fritz Böhm, Manfred Hilz, Paul Reck, Michael Wörsdörfer.

Das rechte Bild zeigt Mitglieder des FCL im Vereinslokal "Zur Lahnbrücke" wohl Ende 1969